1.Wärmetherapie:
Fango:
Fango ist ein reines Naturprodukt, das seit langem als Wärmeanwendung in der physikalischen Therapie verabreicht wird. Da Fango ein schlechter Wärmeleiter ist, kann es einerseits bei einer relativ hohen Temperatur appliziert werden, andererseits hat es aber auch die Eigenschaft, diese Temperatur über einen Zeitraum von 20 – 30 Minuten zu halten. Durch die Wärmeinwirkung entsteht eine entspannender Effekt in der Muskulatur, die Durchblutung des Gewebes wird verbessert und dadurch der Stoffwechsel in den behandelten Körperteilen angeregt. Die Fangopackung dient optimal als Vorbereitung aller manuellen Techniken, zur Krankengymnastik oder zur Massage, wird aber auch als Einzeltherapie angewandt.
Heißluft:
Die Heißluft ist eine Behandlungsform aus der Wärmeanwendung. Der Patient/die Patientin wird mittels großen Rotlichtlampen in Bauchlage oder im Sitzen bestrahlt. Die Heißlufttherapie fördert die Durchblutung und mindert Verspannungen. Eingesetzt wird sie häufig als Vorbehandlung aller manuellen Techniken und der Krankengymnastik.
Heiße Rolle:
Die heiße Rolle ist eine physikalische Anwendung aus der Wärmetherapie. Sie bietet die Möglichkeit der lokalen Wärmeapplikation mit gleichzeitigem Massageeffekt. Der Therapeut behandelt mit einer Rolle, die er vorher aus zwei bis drei kleinen Handtüchern trichterförmig aufgerollt und dann mit sehr heißem bzw. kochendem Wasser durchtränkt hat. Mit kurzen, aber kräftigen Druckbewegungen wird nun die heiße Rolle an die gewünschte/n Stelle/n des Körpers aufgetragen. Da die Rolle aus mehreren Schichten besteht, werden diese immer wieder abgerollt und die gespeicherte, feuchte Hitze kann aufgetragen werden. An den behandelten Körperstellen kommt es zu einer deutlichen Mehrdurchblutung. Durch die gut steuerbare Intensität der Anwendung hat der Patient / die Patientin nur eine geringe Kreislaufbelastung mit hoher Wirksamkeit.
2. Kältetherapie:
Die Kältetherapie ist eine unterstützende und vorbereitende Maßnahme für die krankengymnastische Behandlung.Sie wird eingesetzt u.a. zur Schmerzminderung und Entstauung bei akut entzündlichen Gelenken oder frischen Verletzungen, zur Entzündungshemmung sowie zur Tonuserhöhung der Muskulatur bei schlaffen Lähmungen.
3.Elektrotherapie:
Der Körper leitet die Schmerzen mittels elektrischer Signale zum Gehirn. Mit Hilfe der Elektrotherapie kann der Physiotherapeut „Weg und Ausprägung des Schmerzes“ beeinflussen. Im Bereich der Elektrotherapie sind verschiedene Anwendungsformen möglich. Je nach Befund, Schmerzzustand, Gewebesituation und Heilungsprozess entscheidet sich der Therapeut für die angemessene Stromform und Technik der Anwendung. Strom kann sehr gut schmerzlindernd, regulierend oder auch aktivierend eingesetzt werden.
Eine Sonderform stellt die Iontophorese von Arzneistoffen über die Haut dar. Durch die vorhandene elektrische Ladung einer Salbe kann der Wirkstoff um ein Vielfaches mehr in einer kürzeren Zeit in das Gewebe gelangen. Die Verteilung des Arzneiwirkstoffes geschieht über die in der Haut befindlichen Blutgefäße.
4. Ultraschall:
Unter der Ultraschalltherapie versteht man die Anwendung mechanischer Schwingungen oberhalb des Hörschalls zu therapeutischen Zwecken. Durch Umwandlung der mechanischen Schallenergie in Wärmeenergie infolge der Absorption der Ultraschallenergie wird das bestrahlte Gewebe erwärmt. Da im Unterhautfettgewebe relativ wenig Energie absorbiert wird, ergibt sich in den verschiedenen Geweben eine gute Tiefenwirkung. Es entsteht ein Mikromassageeffekt an den betroffenen Stellen im Gewebe, ein verbesserter Stoffaustausch kann stattfinden, vor allem an Sehnen, Muskeln und Gelenkkapseln. Es kommt zur schmerzlindernden Wirkung – lokal und reflektorisch, Verbesserung der Elastizität im vernarbten Gewebe und Verbesserung der Knochenheilung nach Frakturen.